Dieser Ausspruch einer Abiturientin sorgte im Internet für Aufsehen: sie beklagte sich darüber, dass sie zwar eine Gedichtinterpretation in vier Sprachen schreiben könne, aber keine Ahnung habe, wie man die Steuer macht.
Aus dem Wunsch, dass es den aktuellen Schülern später nicht so gehen soll, gibt es an der August-Hermann-Francke-Schule für Klasse 9 und 10 den Kurs Willkommen im Leben. Lehrerin Mia Höke gab als Rahmen vor: wir tun so, als wären die Teilnehmer im zweiten Lehrjahr und willens, von zuhause auszuziehen. Wie geht man in dieser Situation also am besten vor, damit der Start ins eigenständige Leben keine Bruchlandung wird? Es ließen sich 16 Jugendliche auf das Experiment ein. Jeder suchte sich einen Beruf aus, den er sich als zukünftige Tätigkeit vorstellen könnte. Nach kurzer Recherche wusste jeder, wie viel Geld er im 2. Jahr der Ausbildung verdient. Dies wurde zur Ausgangslage und alle Entscheidungen, die im Verlauf des Kurses getroffen wurden die Wahl der Wohnung, der Kauf von Lebensmitteln etc. hingen von dem Einkommen ab, das im gewählten Beruf zu erzielen ist.
Erste Aha-Erlebnisse gab es schon bei der unterschiedlichen Menge an Geld, die jeder der Teilnehmer des Experiments monatlich zur Verfügung hat.
Unter diesen Voraussetzungen beschäftigt sich der Kurs mit Themen rund um den Alltag junger Berufstätiger: Von der Frage, worauf man bei der Wohnungssuche und einer WG-Gründung achten muss, über Umzugsplanung und Wohnungsputz, Schüler-BAföG, Girokonten, Gefahren beim Ratenkauf, Finanzplanung mit Haushaltsbuch bis hin zur Wäschepflege ist alles dabei.
Zusätzlich bearbeiten die Schüler daheim Aufgaben, die ihnen in ihrem zukünftigen Leben hoffentlich weiterhelfen: Sei es das Bügeln von Hemden, das ordentliche und effektive Putzen des Badezimmers oder das fachgerechte Braten eines Spiegeleis für jede Lebenslage gibt es Übungen. Die Eltern unterschreiben den Fotonachweis als Beleg für die getane Arbeit, ergänzt durch ihre...
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