Ein Vollgummireifen, ein verbogener Flügeltrockner für Wäsche, mehrere Pkw-Radkappen, ein schwerer Betonpfahl, eine Holzpalette, kaputte und intakte Glasflaschen und noch vieles andere mehr all das wurde eingesammelt von Schülerinnen und Schülern der August-Hermann-Francke-Schule im Rahmen von Sauberhaftes Gießen. Die Klassen hatten sich, nachdem die Lehrkräfte ihnen das vorgeschlagen hatten, mehrheitlich und gerne zur Beteiligung an der Aktion ausgesprochen. Das Stadtreinigungsamt stellte Greifzangen, Warnwesten, Einmalhandschuhe und Mülltüten zur Verfügung und die 48 Kinder der Klassen 5a und 5b legten los: In Zweierteams schwärmten sie aus und reinigten die große Wiese zwischen Heegstrauchweg und Klingelbach von Unrat, den andere Zeitgenossen liegengelassen hatten. Dann nahmen sie sich den Bach und die angrenzenden Wegesränder vor. Die Schüler ermunterten sich gegenseitig zum engagierten Sammeln und so erscholl auf dem Gelände so manche Erfolgsmeldung, die zu weiterer Begeisterung Anlass gab.
Vorausgegangen war das Thema Schöpfung im Religionsunterricht. Anke Mitulla (Klassenlehrerin der 5b und Religionslehrerin beider Klassen) hatte mit den Kindern erarbeitet, dass laut dem biblischen Buch Genesis die Menschen die Schöpfung pflegen und bewahren sollen. Die Bedeutung dieser Begriffe wurde in die heutige Zeit umgesetzt: Die Natur soll nicht ausgebeutet werden, Nachhaltigkeit soll das Handeln prägen. Das Lernziel wurde auf dem der Schule benachbarten Gelände praktisch umgesetzt und nicht nur die Lehrer, sondern auch die Schüler selbst waren überrascht, wieviel Spaß damit verbunden war.
Ken Metzner und Sabine Roßkopf-Hollnagel, die als weitere Lehrkräfte zur Aufsicht anwesend waren, brauchten nur den Abtransport des Mülls zur Sammelstelle zu überwachen und sich eine Antwort zu überlegen auf die Frage mancher Kinder: Machen wir solchen Unterricht bald wieder?
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