Täglich von Kindern umgeben sein, das bedeutet ständige menschliche Aktivität zu erleben. Was aber, wenn ein Kind einmal krank wird oder plötzlich in Ohnmacht fällt? Um in dieser Situation nicht hilflos zu sein und tatenlos zu bleiben, ließen sich ein Dutzend Mitarbeiterinnen der Grundschule an der August-Hermann-Francke-Schule von Roland Hoerner in der Ersten Hilfe am Kind ausbilden. Schnell merkten einige, dass vom früheren Wissen aus der Fahrschulzeit nicht mehr alles präsent ist und dass Notfallmaßnahmen an Kindern gezieltes Wissen und ein teilweise anderes Vorgehen erfordern, als wenn einem Erwachsenen geholfen werden soll. So hatten an einem Nachmittag die Lehrkräfte der Grundschule, Mitarbeiterinnen der Bibliothek und der Nachmittagsbetreuung sowie eine Sekretärin ausreichend Zeit, ihr Wissen aufzufrischen, zu ergänzen und durch praktische Übungen Sicherheit zu erlangen.
Harmlos aussehende Situationen wie Nasenbluten und Verschlucken wurden genauso besprochen wie Knochenbrüche, Schockreaktionen bei Allergie oder der tägliche Umgang mit jungen Diabetikern. Referent Hoerner mit seiner jahrelangen Erfahrung als Ausbilder und als Ersthelfer erklärte, wann ein Notarzt auf jeden Fall zu rufen ist und was zu tun wäre, bis dieser eintrifft. Während die stabile Seitenlage bei Kindern im Prinzip genauso funktioniert wie bei großen Patienten, ist im Falle der Herz-Lungen-Wiederbelebung das Vorgehen verschieden, denn der Intervall zwischen Herzmassagen und Beatmungszügen ist anders.
Obwohl sich niemand wünscht, dass an einer Grundschule ernst zu nehmende Notfälle vorkommen, fühlen sich die Mitarbeiterinnen der Francke-Schule nun besser gewappnet, in schwierigen Situationen Kindern sachgerecht helfen zu können. Diese Sicherheit empfinden sie auch als eine gute Grundlage, einem kranken Kind und den Mitschülern gegenüber ruhig aufzutreten und Zuversicht auszustrahlen.
↧